Leinhäuser Weg 38 30419 Hannover
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0171/1275457
1986 - 2001
Gendenkstein im Biergarten des Partyraumes Leinhäuser Weg
An diesem Ort wurde Geschichte geschrieben
Bretter, die die Welt bedeuten - Reste der Bühne
Rückwand vom Bühnenraum
Manchmal standen hier bis zu 30 Ü-Wagen. ARD, ZDF, VIVA, etc
Unser alter Getränkeautomat
Die Mutter aller Proberäume am Herrenhäuser Bahnhof ist tot.
Am 14.2.17 griff eine Abrissbirne brutal in die Geschichte
des Rock and Roll ein. Der bundesweit allererste Proberaumkomplex
liegt nunmehr in Schutt und Asche.
Die alte Beatbox am Herrenhäuser Bahnhof war von August 1986-2001,
mit finanzieller Unterstützung der „Scorpions“, die Übungsstätte vieler
nationaler und internationaler Stars und Sternchen. Darüber hinaus
der Heimathafen unzähliger lokaler Helden.
Jahr für Jahr wurde zum Zweck der Unruhestiftung In-und Outdoor
die Beatbox Party abgehalten. Eine Zusammenkunft der hiesigen
Musikszene die heutzutage ihresgleichen sucht.
Meine eigene steile Karriere als laut rufender Unterhaltungskünstler
hatte hier ihren Anfang. Die Ideen zu den legendären Bootspartys
und Kaperfahrten zusammen mit „dem Bergedorfer“ fanden hier
ihren Ursprung. Geschossen wurde grundsätzlich in alle Richtungen
und aus allen Rohren. Ob siegreich oder als erfolglose Heimkehrer,
die Lady hat uns immer wieder mit offenen Armen zurück in ihren
Schoss genommen. Sie war, insbesondere mir, ein Stück Heimat.
Ab 2001, mit dem Umzug in den Leinhäuser Weg, war die alte Lady
zwar außer Betrieb und zum Leerstand verurteilt, aber immer in
meinem Herzen.
Fargo Pedder, der gestern durch Zufall Augenzeuge des tragischen
Niedergangs wurde, fand die wohl trefflichen Worte: Jetzt ist sie
im Probraumhimmel. Meine Gedanken hierzu sind ähnlich gelagert:
Wir haben unsere Mutter verloren, sie wurde knapp 31 Jahre alt,
so schön war die Zeit. Ruhe in Frieden.
Zur stetigen Erinnerung werde ich im Biergarten der großen Schwester
am Leinhäuser Weg ein Gedenkstein aufstellen. Es ist mir gelungen
in den Nachtstunden des 14.2. ein Außenmauerfragment sicherzustellen.
Dieses Stück Geschichte wird in Kürze bei feierlicher Mine im
Antiimperialistischen Schutzwall des Biergartens auf einem Sockel
stehend für immer und ewig verankert sein. In der Hoffnung das kleine
Stück Beatbox erzählt an lauen Sommerabenden hin und wieder ein
paar Geschichten aus der wunderbaren Zeit am Herrenhäuser Bahnhof.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch meinen damaligen
Vermieter Herrn Böttcher in Erinnerung bringen. Ohne ihn hätte wohl
schon im Vorfeld meine ganz persönliche Abrissbirne gekreist.
Durch eine Stromnachzahlung im Jahre 1987 in Höhe von 10.000 DM
geriet ich kurzfristig in Atemnot. Im Glauben an das Gute räumte mir,
der damals 80jahrige Herr Böttcher, eine Ratenzahlung ein. Konnte ich
die vereinbarte monatliche Tilgung mal nicht einhalten, ertönte es von
meinem Anrufbeantworter in tiefer sonorer Stimme: Herr von Eye,
Sie hatten mir eine Zahlung zugesagt. Ich war stets bemüht und habe
zu guter Letzt alles ausgeglichen und darüber hinaus die
Anrufbeantworteransage als Intro für den Song „Geld wie Heu“ auf der
ersten CD von den „leeren Versprechungen“ verwendet.
Herr Böttcher, der dieses zur Kenntnis nahm, begegnete mir darauf hin
mit den Worten:
„Herr von Eye, jetzt haben Sie mich auch noch auf Tonträger gebannt.“
Auch so einer, ohne den das alles nicht gewesen wäre.
Herr Böttcher, wir danken dir.Ich war da wo alles anfing,
ich war da wo der Rock`n`Roll wohnte.
Nachdenklich aber hellwach am Ruder
Michel
PRESSE
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RUDOLF SCHENKER MATTHIAS JABS
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